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Montag, 8. Mai 2023

Buchempfehlung: "Die Möglichkeit von Glück" von Anne Rabe

Gelesen: „Die Möglichkeit von Glück“ von Anne Rabe - die Geschichte von Stine, die drei Jahre alt ist, als die Mauer fällt. Und mit ihr fällt auch alles, an was sie und ihre Familie geglaubt haben. Die DDR existiert nicht mehr. 

Wie soll man das als Kind begreifen, va wenn die Eltern schweigen, wie schon die Großeltern über ihre Nazi-Vergangenheit. Wenn nichts ausgesprochen wird, niemand fragen darf, jeder Versuch einer Aufklärung mit Gewalt und emotionalem Missbrauch unterdrückt wird, bis Stine selbst denkt, verrückt zu sein. 

„Wir haben uns an das Schweigen um uns herum gewöhnt und an die Geschichten, die wir nicht verstanden haben.
Wir wussten, wann wir besser nicht nachfragten, auch wenn hinten und vorne nichts stimmte. Wir merkten es gar nicht.
Bevor wir etwas merkten, schalteten wir ab und füllten die Lücken in unseren Köpfen selbst.“


„So war zwar in der DDR immer klar, dass es sich beim Dritten Reich um ein verbrecherisches, menschenverachtendes System handelte, die Geschichte musste trotzdem vor allem so erzählt werden, dass sie in die neue Ideologie passte.
Die DDR und das Dritte Reich sollten sich diametral gegenüberstehen. Gemeinsamkeiten ausgeschlossen.“

Ein aufwühlendes Buch über generationsübergreifende Schuld, das nicht nur die Ursprünge von Traumata in einer Familie, sondern in ganz Ostdeutschland behandelt.
Jetzt schon eines meiner absoluten Lesehighlights dieses Jahres!

 LG von Caro

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Sonntag, 19. März 2023

Buchempfehlung: "Der unendliche Gipfel" von Toine Heijmans

Gelesen: „Der unendliche Gipfel“ von Toine Heijmans* - die Geschichte der Freunde Walter und Lenny, die ihr ganzes Leben dem Bergsteigen widmeten. 


Okay, zunächst ist es nur ein Brückenpfeiler in ihrer Studienstadt, den sie täglich auf immer neuen Routen bezwingen, in den sie Eisenhaken, Ösen und Schrauben reinhämmern, sich mit ihrer Muskelkraft hochziehen und gegenseitig mit Seilen sichern. Sie wissen alles über das Bergsteigen, über die Berühmtheiten, die ihr Leben am Berg ließen, ihre Idole aus allen Jahrzehnten: Mallory, Kurz, Rutikiewiecz, Hargreaves, Messner, Naar - das sind ihre Helden. Und doch kann niemand sie auf dieses Gefühl vorbereiten, als sie tatsächlich zum ersten Mal einen wirklichen Berg besteigen und nie wieder etwas anderes in ihrem Leben wollen. 

Immer höher, immer weiter, immer gefährlicher, der Gipfel ist das Ziel und gleichzeitig nicht, denn dann beginnt der Abstieg, mindestens genauso gefährlich wie der Aufstieg. Und als Lenny schliesslich nach einer fast todbringenden Tour dem Bergsteigen den Rücken zukehrt, wird aus Walter der einsame Bergsteiger. Der nachts im Dunkeln nur mit Stirnlampe aus den Basiscamps aufbricht, um den Massen an organisierten Touren von Chinesen, Indern und Amerikanern zu entgehen, um zu suchen, was es schon lange dort oben nicht mehr gibt. Alles ist erschlossen, alle Touren gegangen, die Gletscher schmelzen und was Walter liebt, verschwindet in Geröll, Lawinen und Sensationslust. 


„Klettern alleine genügte nicht mehr, wer sich auf dem Everest hervortun wollte, brauchte eine Geschichte. Ein Ziel, einen Rekord, ein Drama. Als Schnellster auf dem Gipfel (acht Stunden, zehn Minuten), als Schnellster wieder unten (zweieinhalb Stunden, auf einem Snowboard), als Jüngster (13), als Ältester (80), als erster Blinder, als erster ohne Beine, als Brautpaar.“


Ein tolles Buch über Freundschaft, Natur und menschliche Abgründe. Dazu habe ich noch nie parallel so viel im Internet über die beschriebenen historischen Ereignisse nachgelesen, wie bei diesem Buch. 

Und wusste ich vorher überhaupt irgendetwas über weibliche Bergsteigerinnen? 


Am Ende bin ich nur noch so durch die Seiten geflogen, so sehr hat mich diese neue Welt gepackt. 


Vielen Dank an den Mairisch Verlag für dieses Rezensionexemplar. 


LG von Caro


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Donnerstag, 2. März 2023

Buchempfehlung: "Ganz gewöhnliche Monster" von J. M. Miro

 Gelesen: „Ganz gewöhnliche Monster“ von J. M. Miro* - das fast 800 Seiten dicke Buch entführt einen nach England und Schottland Ende des 18. Jahrhunderts. 


Dort liegt, verborgen an einem See, das Cairndale-Institut, in dem besondere Kinder mit besonderen Talenten wohnen. Kinder, die der Institutsleiter Dr. Berghast in der ganzen Welt aufspürt und nach Schottland bringen lässt. Denn draußen in der Welt, die voller Elend, Leid und Armut ist, lauert eine viel größere Gefahr. Dort sucht der Mann aus Asche und Rauch das eine Kind mit dem besonderen Talent, das ihm helfen soll, alles zu zerstören, was das Universum bis jetzt zusammen hält, um die ganze Menschheit ins Chaos zu stürzen.

Ganz schön grausam, dieses Buch.
Auf jeden Fall keines, was man nachts um 3 Uhr lesen sollte, wenn man nicht schlafen kann. Aber auch unglaublich fantasievoll und spannend zu lesen, wie sich erst nach und nach die ganze Geschichte offenbart und man nicht mehr weiß, wer jetzt eigentlich auf welcher Seite steht und wem man trauen soll. 
 
Beste Unterhaltung!

„Alles, was existiert, hat zwei Seiten“, sagte sie leise. „Eine ist sichtbar, eine ist verborgen, wenn Sie so wollen. So ist es in jedem gegebenen Moment. Aber stellen Sie sich vor, beide Seiten wären sichtbar. Und dass es eine versteckte, dritte Seite gibt. Eine Seite, die sie nie zu sehen bekommen. Im Inneren der Münze. Die Lebenden und die Toten sind die beiden Seiten dieser Münze. Aber es gibt eine dritte Seite. Und genau die sind diese Kinder, diese ... Talente.“
 
LG von Caro
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Mittwoch, 15. Februar 2023

Buchempfehlung: "Wechseljahre -Ich dachte, ich krieg´ das nicht" von Diana Helfrich

 Eigentlich gehört die Apothekenumschau nicht zu meiner Lektüre, aber in dem Artikel über Wechseljahre steht folgendes, was ich gerne mit euch teilen möchte:

 „Frauen, die heute in die Wechseljahre kommen, haben noch etwa genauso viele Jahre vor sich, wie hinter ihnen liegen. Es sind Frauen, die selbstbewusst und neugierig in diese zweite Lebenshälfte gehen. Die immer weniger das Bedürfnis haben, anderen zu gefallen oder sich anzupassen. Es sind Frauen, die wissen, was sie brauchen und auf was sie gut verzichten können. Die für andere da sind, aber auch gut für sich selbst sorgen. Mutige Frauen, die Weltreisen planen oder Unternehmen gründen. Die Beziehungen beenden und neue Gemeinschaften finden. Es sind Frauen, deren Leben sich nicht stärker von dem ihrer Mutter und Großmutter unterscheiden könnte. Frauen, die kaum Vorbilder hatten im Umgang mit dem Tabuthema Wechseljahre. Und die jetzt neue Maßstäbe setzen für diese Zeit. Und die echte Vorbilder sein werden für die nächste Generation.“

Wie wahr!

Außerdem kann ich euch das Buch "Wechseljahre - Ich dachte, ich krieg´ das nicht" von Diana Helfrich*  empfehlen", welches mir schon gute Dienste geleistet hat.
 
Von dem vielgelobten „Woman on Fire“ von Dr. Sheila de Liz* war ich nach kurzer Zeit nur noch genervt, weil ich den Stil des Buches überhaupt nicht mochte.
 
LG von Caro
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Sonntag, 23. Oktober 2022

Buchempfehlung: "Zur See" von Dörte Hansen

 Gelesen: „Zur See“ von Dörte Hansen* - die Geschichte der Familie Sander auf einer namenlosen Nordseeinsel. 


Seit fast 300 Jahren bestimmt Wind und Wetter ihr Leben. Mussten früher noch fast alle Männer zur See, ernähren nun teilweise die Touristen die Inselbewohner. Und zerstören langsam, aber sicher genau das, was sie am Meer suchen: Traditionen, Ruhe, Stille und Natur. Jedes Mitglied der Sanders hat sein Päckchen zu tragen, um mit den sich veränderten Umständen irgendwie zurecht zu kommen. Und hat selbst in der Hand, ob er gewinnt oder scheitert. 

Mich hat das Buch sehr nachdenklich gemacht. Norddeutsch trocken, aber mit wunderbaren Sätzen, wird einem hier sehr deutlich vor Augen geführt, was Tourismus anrichten kann und wie er sich auf die Einheimischen auswirkt.

„Ein paar Jahrzehnte noch, dann wird all das verschwunden sein. Die Meeresspiegel steigen, und die Stürme werden härter: Sie braucht die Fluttabellen ihres Bruders nicht, um das zu sehen. Kein Wellenbrecher wird die Nordseeinseln retten und kein Klimadeich, weil sie nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Nichts Vertikales hat Bestand in dieser Landschaft, nicht die Kirchen, nicht die Sünden aus Beton, auch nicht die Reetdachhäuser mit den spitzen Giebeln, nicht einmal die Bäume. Es gibt hier nichts Beständiges. Das Fließen, Strömen und Verlanden, Stürmen, Auseinanderreißen hört nicht auf. Land gewonnen, Land zerronnen. Alles will hier Horizont sein. Und falls die See doch länger brauchen sollte, werden Bustouristen, Kurzurlauber, Kapitänshauskäufer dafür sorgen, dass die Leute von den Inseln untergehen. Ihre Sprache nicht mehr sprechen, ihre Lieder nicht mehr singen, ihre Trachten nur noch für die Gäste tragen und zu Kleindarstellern ihres Lebens werden.“
 
LG von Caro
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Donnerstag, 29. September 2022

Buchempfehlung: "Eine ganze Welt" von Goldie Goldbloom

 Gelesen: „Eine ganze Welt“ von Goldie Goldbloom*: 


Surie Eckstein lebt in der chassidischen Gemeinde von Brooklyn, die vielleicht der ein oder anderen schon aus Deborah Feldmans Buch „Unorthodox“* ein Begriff ist. Sie ist glücklich, sie liebt ihren Mann Yidel, bald wird ihr erstes Urenkelkind geboren. Und plötzlich stellt sie alles in Frage, denn sie wird mit 57 schwanger, mit Zwillingen. Wie soll sie mit dieser Situation nur umgehen? Wem kann sie sich anvertrauen? Was bedeutet das für ihr Ansehen in dieser streng religiösen Gemeinschaft? Und wie soll es nur weitergehen? 
 
LG von Caro
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Mittwoch, 31. August 2022

Buchempfehlung: "Nebenan" von Kristine Bilkau

 Gelesen: „Nebenan“ von Kristine Bilkau*:

Ein Dorf, irgendwo beim Nord-Ostsee-Kanal. Dorthin ist Julia mit ihrem Mann gezogen, in ein kleines Haus, in welchem sie hoffen, bald als Familie zu wohnen, doch die so sehr erwünschte Schwangerschaft bleibt aus. Julia flüchtet sich in online Foren über IVF, in ihre kleine Töpferwerkstatt in einer immer mehr verödenden Kleinstadt und in Bilder fremder Familien im Internet mit ihrer vermeintlich heilen Welt eines perfekten Lebens.
Dort arbeitet Astrid als Ärztin. Sie steht kurz vor der Pension, doch wer kann und vor allem will ihre Praxis übernehmen? Eines Tages erhält sie anonyme Drohbriefe, die ihr Angst machen. Dabei kennt sie doch die Menschen in ihrem Dorf. Oder doch nicht?
Und wohin ist die junge Familie verschwunden, deren Garten immer mehr zuwächst und deren Briefkasten überquillt?

„Nebenan“ ist ein Roman über das Nebeneinander statt Miteinander. Über das Aussterben von Gemeinschaft, weil man das Neue nicht hineinlässt und allem skeptisch gegenüber steht, was Veränderung bringen könnte. Über das zusammen alt werden und die damit einhergehende Einsamkeit. Und über die Zerbrechlichkeit von vermeintlicher Sicherheit und über das, was bleibt. Eine Momentaufnahme ohne Lösung der einzelnen Schicksale.

„Es sind die Kleinigkeiten, es sind eigentlich fast immer die Kleinigkeiten, an denen das Traurige sich festmacht, denkt sie. Achtlosigkeit zwischen Erwachsenen ist keine Straftat. Achtlosigkeit, dafür gibt es auf einem Totenschein kein Kästchen zum Ankreuzen.“
 
LG von Caro
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Montag, 15. August 2022

Buchempfehlung: "Das Tor zur Welt" von Miriam Georg

Gelesen: „Das Tor zur Welt“ von Miriam Georg* - auf über 600 Seiten werden die Geschichten zweier Frauen um 1900 in Hamburg erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. 

 
Da ist zum einen Ava, die als Moormagd im Alten Land ihr Leben fristet und von einem besseren Leben träumt. Und zum anderen Claire, der es an nichts fehlt und die von einem gesellschaftlichen Ereignis zum nächsten lebt. Beide treffen in der sog. Auswandererstadt aufeinander, jenem Ort, den Ballin vor den Toren Hamburgs errichtete, um die Ströme von Amerika-Auswanderern aus ganz Europa zu organisieren und der heute ein Museum ist. Mir hat der erste Teil der neuen Serie wieder unglaublich gut gefallen, es ist die perfekte Mischung zwischen historischer Erzählung, vereint mit interessanten Einzelschicksalen und die Geschichte lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. 
Pünktlich zu den Herbstferien erscheint sogar Teil 2 - besser geht’s nicht. 
 
LG von Caro
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Montag, 8. August 2022

Buchempfelung: "Die Anomalie" von Hervé Le Tellier

 „Die Anomalie“ von Hervé Le Tellier* - ein faszinierendes Buch über die Wirklichkeit und Fiktion und die Frage, was wäre, wenn alles nur Illusion wäre. 

 Alles beginnt mit einem Flugzeug, das in ein Unwetter gerät. Mehr verrate ich nicht. 


„Ich habe nie erfahren, was an der Welt anders wäre, wenn ich nicht existiert hätte, noch zu welchen Ufern ich sie hätte führen können, wenn ich intensiver gelebt hätte, und ich sehe nicht, was mein Verschwinden an ihrem Lauf ändern sollte.“
 
LG von Caro
 
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Dienstag, 19. Juli 2022

Buchempfehlung: "Die Hansen-Saga" von Ellin Carsta

 Gelesen: Die Hansen-Saga von Ellin Carsta* (bzw schon die Teile 1 -4) - herrlich leichte Unterhaltung über eine Hamburger Kaufmannsfamilie, die kurz vor 1900 Kaffee und Kakao aus Kamerun importiert. 

Es fehlt in dieser opulenten, auf 8 Teile ausgelegten, Familiensaga nicht an Intrigen, Liebe, Leidenschaft und Tragödien, die Luise Hansen und ihre Verwandten erleiden müssen. Bei über 35 Grad kann mein Gehirn auch gerade nicht mehr verarbeiten, als diese Art von Lektüre, wenn im Hintergrund der Früchtemann am Strand eine Stunde lang „Pineapplepineapplepineapplepineapplemelonas“ ruft und übermüdete Kleinkinder im Pool quengeln. Und dass jeder Teil als ebook lediglich € 1,99 kostet, kommt meinem derzeitigen Lesetempo von 1 Buch pro Tag sehr entgegen. 

 
LG von Caro
 
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Samstag, 16. Juli 2022

Buchempfehlung: "Liebe ist gewaltig" von Claudia Schumacher

 Gelesen: „Liebe ist gewaltig“ von Claudia Schumacher* - keine leichte Lektüre, sondern ein Roman, der unter die Haut geht. 

Das Familienglück Fassade, die heile Welt nur vorgespielt, die Mutter und Kinder der willkürlichen Gewalt des Vaters ausgeliefert. Wie prägt diese Erfahrung die jüngste Tochter Juli ihr ganzes weiteres Leben, ihre Beziehungen zu ihrer Familie und zu späteren Beziehungen? Kann sie sich aus dem Teufelskreis aus Gewalt und Schuld befreien?

Mich hat dieser Roman sehr beeindruckt.

„Ich kenne dich besser als du dich selbst, sagte Papa immer wieder, als ich klein war - und nahm mich mir weg.“
 
LG von Caro 
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Freitag, 17. Juni 2022

Buchempfehlung: "Dschinns" von Fatma Aydemir

 Gelesen: „Dschinns“ von Fatma Aydemir* - die Geschichte von Hüseyin und Emine und ihren Kinder Sevda, Peri, Hakan und Ümit. 

 Dreißig Jahre hat der Vater Hüseyin in Deutschland in der Fabrik gearbeitet, hat seiner Familie ein besseres Leben ermöglicht, hat sich endlich so viel Geld zusammen gespart, dass er eine Wohnung in Istanbul kaufen kann. Und erliegt einem Herzinfarkt am Tag des Einzuges.

Die Beerdigung bringt seine Familie zusammen, an diesen Ort mit dem niemand etwas verbindet. Jedes Mitglied erhält in dem Buch eine eigenes Kapitel, eine eigene Stimme, ein eigenes Schicksal. Verbunden mit den anderen ergibt sich das Bild einer türkischen Familie in den neunziger Jahren, verloren zwischen zwei Leben, nirgendwo zu Hause, gefangen zwischen Traditionen und Neuem, in dem jeder seine eigenen Wünsche und Geheimnisse bewahrt und behütet und dadurch einsam und allein bleibt. 
 
„Ümit verdient, dass sie ehrlich zu ihm ist, sie will doch sein Vertrauen, sie will doch, dass er sich stark fühlt bei ihr, geborgen, verstanden. Und doch tut sie das, was schon Generationen von Ablas vor ihr getan haben. Sie tut so, als sei nichts. Vielleicht sind das die Dschinns, die Wahrheiten, die immer da sind, die immer im Raum stehen, ob man will oder nicht, aber die man nicht ausspricht, in der Hoffnung, dass sie einen dann in Ruhe lassen, dass sie im Verborgenen bleiben für immer.“
 
LG von Caro
 
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Freitag, 10. Juni 2022

Buchempfehlung: "Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte" von T.J. Klune

Gelesen: „Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte“ von T. J. Klune* und es war genau das richtige Wohlfühlbuch:


Linus Baker arbeitet schon sehr lange für das Ministerium zur Betreuung magischer Minderjähriger, genauer gesagt 17 Jahre. Vor lauter Angst vor der Welt hat er sich seine perfekte kleine harmlose Blase geschaffen mit Katze, alten Schallplatten und möglichst wenig Kontakt zur Außenwelt. Doch eines Tages wird er vom Allerhöchsten Management für einen Auftrag auf eine Insel geschickt und alles ändert sich. Denn auf der Insel befindet sich ein Waisenhaus unter der Leitung von Arthur Parnassus mit sechs magischen Kindern, die er so noch nie in seiner Laufbahn getroffen hat und ihn alles, was er glaubte, was richtig und in Einklang mit den Verordnungen des Ministeriums steht, über den Haufen wirft.

Ein märchenhaftes, wunderschönes Buch! 
 
LG von Caro
 
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Freitag, 27. Mai 2022

Buchempfehlung: "Eine Frage der Chemie" von Bonnie Garmus

Gelesen: „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus* - ein Buch, das ich aufgrund des Titels und der Aufmachung eigentlich liegen gelassen hätte.


 Zum Glück hab ich in der Buchhandlung kurz reingelesen, denn sonst hätte ich nicht die letzten drei Tage äußerst vergnügliche und kurzweilige Stunden mit Elizabeth Zott verbracht, die als Chemikerin in den 60er Jahren versucht, sich gegen Männer in ihrem Fachbereich durchzusetzen. Schließlich landet sie in einer Kochsendungen und bringt dort Hausfrauen bei, dass alles mit Chemie zusammen hängt und dass sie alle eigentlich mehr können und wollen sollten, als die Gesellschaft ihnen zubilligt. Das Ganze ist derart charmant geschrieben, dass man gar nicht anders kann, als weiterzulesen. 

Wer also noch ein Buch fürs Wochenende sucht, greife getrost zu diesem, um sich bestens zu unterhalten. 
 
LG von Caro
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Mittwoch, 18. Mai 2022

Buchempfehlung: "Ein simpler Eingriff" von Yael Inokai

 Gelesen: „Ein simpler Eingriff“ von Yael Inokai*

Kammerspielartig erzählt sie die Geschichte der Krankenschwestern Meret und Sarah und der Patientin Marianne. Weder Zeit noch Ort der Handlung werden genannt und auch der „Eingriff“ an sich, dem sich Patientinnen wegen ihrer Nervenleiden unterziehen, bleibt meist im Dunkeln. Hilft er? Für wen ist er gedacht? Auch für die „Neigung“, die Meret und Sarah füreinander empfinden, wie der ausführende Arzt beiläufig erwähnt? Zu Beginn ist Meret noch überzeugt, das Richtige zu tun, zu helfen. Die Patientinnen erwartet doch ein besseres Leben! Oder? 

Beklemmend, obwohl so schmal, ein tolles Buch. 
 
LG von Caro
 
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Dienstag, 3. Mai 2022

Buchempfehlung: "Der Papierpalast" von Miranda Cowley Heller

 Gelesen: „Der Papierpalast“ von Miranda Cowley Heller*

Die Geschichte einer ganzen Familie, erzählt an einem einzigen Tag.

Vieles, was zu Beginn undurchsichtig erscheint, löst sich so durch Rückblenden und Erinnerungsfetzen auf: die Zerrissenheit der erzählenden Hauptperson Ellen Bishop zwischen ihrem Mann Peter und Jonas, dem Freund aus Kindertagen, das Leben mit ihrer narzisstischen Mutter. Und immer wieder der Rückzugsort der ganzen Familie: ein Ferienhaus in Cape Cod - der Papierpalast. 
 
Alles andere als leichte Kost, teilweise erschreckend wie übergriffiges Verhalten und sexueller Missbrauch einfach weggewischt und abgetan wurde. Aber gerade diese Art des Erzählens entfaltet einen Sog, dem ich mich kaum entziehen konnte. 
 
LG von Caro
 
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Donnerstag, 14. April 2022

Buchempfehlung: "Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl

Gelesen: „Die Wut, die bleibt“ von Mareike Fallwickl - was für ein Buch! 

Schockierend, brutal und entlarvend.
„Diese Sprachlosigkeit wurde dir angezogen“, hat Lola gesagt, „die Gesellschaft hat dir nicht das Rüstzeug gegeben, dich in ihr zu behaupten, im Gegenteil, sie hat dir beigebracht, dass du nicht berechtigt bist, dich zu behaupten. Dass du schweigen sollst, wenn du gedemütigt wurdest. Oder noch besser: dich entschuldigen.“
 
Absolute Empfehlung!
LG von Caro
 
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Montag, 20. September 2021

Keine uneingeschränke Buchempfehlung: "Stay away from Gretchen" von Susanne Abel

 Gelesen: „Stay away from Gretchen“ von Susanne Abel* und keine uneingeschränkte Empfehlung. 

Dabei ist die Geschichte der sog. „brown babies“, also Kindern, die nach dem 2. Weltkrieg auf die Welt kamen mit einem schwarzen GI als Vater und einer weißen Mutter äußerst spannend und hat mich sehr neugierig gemacht, über dieses mir unbekannte Thema mehr zu lesen. Sehr geärgert habe ich mich jedoch über die klischeehafte und herabwürdigende Sprache gegenüber anderen, derer sich die Autorin bedient, wenn sie in der Gegenwart beschreibt, wie der Sohn Tom sich gebiert, wenn er nach und nach die Vergangenheit seiner immer dementer werdenden Mutter Greta erfährt. Oft hab ich mit den Augen gerollt und mich gefreut, wenn wieder die zweite Zeitebene, die Geschichte der Flucht aus Ost-Preussen und das dann nach 1945 stattfindende Leben in Heidelberg im Zusammenspiel mit den Amerikanern, beschrieben wurde. Da verzeiht man dann auch das kitschige unrealistische Ende … 

 LG von Caro

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Mittwoch, 1. September 2021

Buchempfehlung: "Elbleuchten" & "Elbstürme" von Miriam Georg

 Gelesen: „Elbleuchten“ und "Elbstürme"* von Miriam Georg.

Eine herrlich süffige Geschichte, die einen ins Hamburg um 1880 entführt, als das Elend in den Gängevierteln der Stadt verheerend war und der Reichtum der Kaufleute unendlich schien. Auf über jeweils 600 Seiten folgt man Lilly, der unbedarften Reederstochter, die sich aufgrund eines tragischen Unfalls plötzlich aus ihrer heilen Welt bewegt und durch Jo, den Hafenarbeiter, die Schattenseiten ihres sorglosen Lebens erfährt. Kitschig, spannend, lehrreich und einfach genau das richtige für eine rundum sorglose Ferienlektüre - sowas muss auch mal sein.

 

LG von Caro

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Montag, 19. Juli 2021

Buchempfehlung: "Machandel" von Regina Scheer

 Gelesen: „Machandel“ von Regina Scheer* und restlos begeistert.

Erzählt wird die Geschichte von Claras Familie im Dorf Machandel in Mecklenburg während des zweiten Weltkrieges und zu Zeiten der DDR bis kurz nach der Wende. Verwirren die vielen Namen der Beteiligten zu Beginn noch, fügen sie sich nach und nach durch ihre aus ihrer Position erzählten Kapitel zu einem faszinierenden Gesamtbild einer Epoche und einer Familie, in der jeder seine Vergangenheit bewältigen muss und unsicher wegen der Zukunft ist. 

Absolute Empfehlung für jeden, der, wie ich, viel zu wenig über die Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg und die DDR weiß. 

LG von Caro

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