Mittwoch, 18. Dezember 2019

Lieblingsbücher 2019

Hier kommen meine Lieblingsbücher des Jahres 2019. 
Wie immer schreibe ich euch jeweils eine kleine Inhaltsangabe dazu, damit ihr wisst, um was es geht.


1."Das Ende von Eddy"von Èduard Louis*
Beklemmend, teilweise abstossend, brilliant geschrieben und absolut lesenswert: Louis erzählt seine eigene Geschichte, wie es war als Homosexueller in einer französischen Kleinstadt aufzuwachsen und den Anfeindungen seiner Mitschüler und besonders seiner eigenen Familie schutzlos ausgeliefert zu sein.

2. "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens*
Erzählt wird die Geschichte von Kya, dem Marschmädchen, von ihrer Liebe zur Natur und davon, wie es ist, anders zu sein als alle anderen. Und erzählt wird auch die Geschichte eines schrecklichen Unfalls, bei dem sich die Bewohner des kleines Küstenortes in North Carolina sehr schnell einig sind, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Genau die richtige Feiertagslektüre!

3. "Leben Schreiben Atmen" von Doris Dörrie*
Doris Dörrie hat ein Buch über das Schreiben veröffentlicht und ich kann es jedem, der sich mit dem Gedanken trägt, mehr oder geführter zu schreiben, ans Herz legen. Sie stellt einem jeweils kleine Aufgaben, über die man sich Gedanken machen soll, um diese dann zu Papier zu bringen. Manches, das man dann ausgräbt, ist schmerzhaft, vieles längst vergessen und doch noch da. Aber man entdeckt auch wieder viele wunderschöne Erinnerungen. Zusammen mit einem hübschen Notizbuch und Stift das ideale Geschenk für kreative Freunde.

4. "Miroloi" von Karen Köhler*
Ursprünglich kann man den Stil von Karen Köhler vielleicht nennen. Ungeschliffen, genauestens beobachtend und sich jeder einzelnen Sache und jedes einzelnen Menschen auf der fiktiven Insel, irgendwo im Mittelmeer bewusst, bewegt sich die Hauptfigur, die zu Beginn noch keinen Namen hat, durch ihr Leben. Ungebildet, ausgenutzt, denn sie ist ein Findelkind. Doch als sie heimlich lesen lernt, begreift sie immer mehr, hinterfragt immer mehr und lebt immer gefährlicher. Kein Buch, das man so schnell vergisst, denn viele Misstände, die Köhler hier aufzeigt, finden sich noch immer in unserer Gesellschaft.

5. "Die Nickel Boys" von Colson Whitehead*
Die Geschichte von Elwood, der eine glänzende Zukunft vor sich hat, denn er ist schlau und zielstrebig. Doch dann begeht er einen folgenschweren Fehler: er steigt in einen gestohlenen Wagen und wird von der Polizei angehalten. Und weil er schwarz ist, wir uns in den Sechziger Jahren befinden und er in Florida wohnt, kommt er ins "Nickel", eine Besserungsanstalt, die auf grausame Weise vesucht, die ihr anvertrauten Kinder, egal ob schwarz oder weiß, zu brechen, zu demütigen und zu misshandeln. Auf gar nicht vielen Seiten schafft es Whitehead ein schreckliches Bild zu erschaffen, das einen angesichts der Tatsache, dass das als Vorlage des Romans dienende Heim erst 2011 geschlossen wurde, erschüttert zurück lässt.

6. "Kurt" von Sarah Kuttner*
Was macht es mit einer Familie, wenn ein Kind stirbt? Wie kann man danach weiterleben und welchen Raum haben die neuen Partner? Hat man dann überhaupt das Recht, zu trauern? Ein trotz seiner Traurigkeit ungemein tröstendes und schönes Buch mit ganz vielen Ebenen.

7. "Herkunft" von Saša Stanišić*
Ein Buch von Flucht, Neubeginn und Familie. Ein Buch voller Humor, Trauer und Erinnerung. Und ein Buch in einer eigenen deutschen Sprache, die, wenn man das Glück hat, Stanišić bei einer Lesung erleben zu dürfen, eine zusätzliche Dimension erhält, weil er den Zuhörer durch sein Buch führt wie durch sein eigenes Theaterstück. Funktioniert übrigens auch mit der Hörbuchausgabe des Buches ;o)

8. "Radio Activity" von Karin Kalisa*
Karin Kalisa schafft wie kaum eine andere Autorin, mich mit ihrer Sprache in den Bann zu ziehen. Ihre Art Dinge zu beschreiben und Sätze zu beginnen, die dann, nach vielen Zeilen, die Richtung wechseln ohne zu verwirren, ist wirklich etwas Besonderes. Das Thema des Buches ist jedoch kein leichtes, geht es doch um sexuellen Missbrauch und dessen strafrechtliche Konsequenzen (oder eben gerade nicht) und ist darum vielleicht nicht für jedermann zu empfehlen. 

9. "Die Liebe im Ernstfall" von Daniela Krien*
Ein toll zu lesendes Buch über Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Alle Frauen sind miteinander verbunden, freundschaftlich, konkurrierend, verwandtschaftlich. Jede hat ihre eigene Geschichte, die ich gerne jeweils noch ausfürhlicher gelesen hätte, um die einzelnen Figuren noch besser kennenzulernen.

Viel Spaß beim Lesen!

LG von Caro

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2 Kommentare:

  1. hm... sasa stanic habe ich nicht verstanden... irgendwie... und die liebe im ernstfall hat mich zutiefst deprimiert... vielleicht tue ich mir mal deine anderen lieblingsbücher in den ferien rein.
    liebe grüße,
    jule*

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  2. Nickelboys und Kurt habe ich auch gelesen . Zwei Bücher die Eindruck hinterlassen haben.
    LG
    Christine

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