Dienstag, 19. November 2013

#blogst13

Bereit für den Bericht über die Blogst-Konferenz? Kaffee und Kekse auf dem Tisch?
Dann geht´s los.
 (Mein wundervolles neues Logo verdanke ich übrigens der Hamburger Liebe, ist es nicht hübsch?)

 Zu Beginn gleich erst einmal bekannte Gesichter unter den Referenten, nämlich Thea und Toni, die sympathischen Schwester mit den wunderschönen Kleidern. Inzwischen stehen sie nicht mehr nur fürs SisterMAG, sondern haben einen Verlag gegründet: Carry-on Publishing. Sie erzählten uns in ihrer unvergleichlichen Art, die sie einen sofort in Herz schließen läßt, wie man mit Unternehmen, die Kooperationen mit Bloggern eingehen möchten, umgehen sollte. Beide Seiten haben diesbezüglich nämlich noch einiges zu lernen: die Unternehmen, dass es nicht immer unbedingt die erste Wahl ist, einen Praktikanten zum Social-Media-Experten zu erklären und der Blogger, dass er doch seinen ersten Unmut über so manch merkwürdige Anfrage vielleicht runterschluckt, überlegt und dann erst antwortet. Wer weiß, wo der Praktikant mal landet? Vielleicht genau bei dem Unternehmen, welches man gerne einmal vorstellen möchte. Generell sollte man sich einfach hinsetzen und sich ein Liste machen, mit wem man gerne etwas zusammen machen möchte und mit wem gar nicht. Und sein Mediakit um die eigenen Zahlen bei Instagram und Pinterest ergänzen, denn auch diese neueren sozialen Netzwerke sind inzwischen bei den Unternehmen angekommen und werden gerne genutzt.

Gleich danach der zweite Vortrag, zum Thema "SEO" von Sophie Lüttich von NetworkingMom, also zu Suchmaschinenoptimierung des Blogs. Dazu gab es schon letztes Jahr auf der Konferenz einen Vortrag, der mir sehr gut gefallen hat, Sophie hat mir trotzdem noch etwas Neues erzählen können. Zum einen hat sie einem den Zwang abgenommen, alles und jeden link im Blog nur noch unter SEO-Gesichtspunkten zu erstellen, denn der Blog an sich sollte die Hauptsache bleiben. Zum anderen hat ihre bildhafte Darstellung der Suchmaschine mit diesem putzigen kleinen Kerlchen dazu geführt, daß ich persönlich viel besser verstanden habe, wonach ein Blog abgesucht wird und dieser kleine Kerl (aber hey, der hat einen Reißzahn, Hilfe, also Vorsicht beim Füttern!) mit so manchen Informationen einfach nix anfangen kann. Wer zB in seiner "Über mich"-Seite nicht angibt, zu welcher Sparte der Blogger er gerne gezählt werden möchte, macht es den Suchmaschinen und damit neuen Lesern sehr schwer, einen zu finden, wenn sie Blogs zu bestimmten Themen suchen.
Nach der Kaffeepause ein ganz spannender Vortrag, der mir noch lange im Gedächnis bleiben wird: "Storythinking" von Christian Riedel von creative glasses. Wer solche Kopfkissensätze wie "Immer wenn jemand das Wort Content benutzt, stirbt irgendwo ein Einhorn!" sagt, der hat sich ganz tief in seinem Herzen etwas Kindliches bewahrt in dieser digitalen Welt. Geschichten werden immer mehr geteilt und weitererzählt als alles andere, als jede Statistik, jeder neutrale Artikel. Geschichten bleiben im Gedächnis und wer das möchte, der muss (wieder) lernen, in Geschichten zu denken und zu schreiben, die die Menschen berühren. Dass, was wir an Serien oder guten Filmen so lieben, das funktioniert im Kleinen auch im Blog. Danke für diesen Vortrag und die vielen neuen Denkanstöße!

Sehr emotional ging es dann nach dem Mittagessen weiter, denn haben wir uns nicht alle schon einmal gefragt, ob andere, nichtbloggende Menschen uns überhaupt für relevant halten? Juli von Heimatpottential und "Voll toll" hat vor kurzem am eigenen Leib erfahren müssen, dass Menschen, die ihr sehr nahe standen und über die sie viel wußte, ihre Arbeit nicht im geringsten interessierte und ihr absprachen, etwas Werthaltiges mit ihrem Blog zu erschaffen. Zum Glück hat sie sich davon nach dem ersten Schock nicht unterkriegen lassen und eine Aktion gestarten, in der über 40 Blogger für sich die Frage beantworten haben: "Was bedeutet das Bloggen für mich?" Die Antworten sind so schlicht, so schön, so emotional und lustig, so traurig und herzergreifend, dass wir alle ganz still wurden, als sie uns das Video zeigte:
Es zeigt so schön, was uns ausmacht, eine bunte Mischung, völlig unterschiedlicher Menschen, mit unterschiedlichen Erwartungen und Ansprüchen, die durch das Bloggen miteinander verbunden sind. Denn wie sonst hätte ich als DIY-Blogger zB Anna mit Herrn M. von "Anna im Backwahn" treffen sollen, die sich getaped trotz Schleudertrauma auf den Weg nach Essen machte und ihre Bloggerzeit sonst u.a. mit der Herstellung von Motivtorten verbringt.

Die Zeit danach in den drei Workshops von Clara, Trixi und Anna verging wie im Fluge, bevor wir uns erschöpft für den letzten Vortrag des Samstages wieder zusammenfanden: "Wie vermeide ich einen Blogger-Burnout" von Tatjana Bosek. Um uns als Spezie überhaupt zu begreifen, hat sie das Experiment gewagt und selbst einen Blog eröffnet. Und siehe da, sie war gefangen in der Schleife "Was schreib ich bloß morgen? Was, wenn das keiner liest? Was, wenn keiner kommentiert?" etc. Wir alle haben uns schon einmal durch den Blog unter Druck gesetzt gefühlt, sind früher aufgestanden oder erst sehr spät ins Bett gegangen, weil etwas unbedingt noch fertig gemacht werden mußte oder haben jemanden in der Familie deswegen angemeckert. Das ist menschlich. Und es stresst einen. Damit dieser Stress nicht ins Negative umschlägt, gab uns Tatjana ein paar schöne Tipps, die sich nicht nur aufs Bloggen beziehen, sondern auch generell beachtenswert sind: halte Deine verschiedenen Lebensbereich im Gleichgewicht, mache Dir klar, wieviele Rollen Du inzwischen ausfüllst und grenze sie klar voneinander ab und ganz wichtig: Schaffe Dir einen Rückzugsraum ohne Bewertung Deines Tuns! Auch für diesen Vortag vielen, vielen Dank!

Die Erfahrung der letzten Konferenz hat mir gezeigt, dass ich nicht abends noch wild das Tanzbein schwingen kann, will ich auch etwas von den Vorträgen des nächsten Tages haben.

"Blog Deinen shop zum Erfolg" von Bine von "Was eigenes" und Andrea von "Jolijou" zeigte uns allen dann am Sonntag zwei sehr sympathische erfolgreiche Frauen, die geschickt Bloggen und Business verknüpfen. Einheitlichkeit in Logo und Namen auf den verschiedenen Plattformen waren nur eines der Themen, die sie dabei erwähnten und haben bestimmt vielen Mut gemacht, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.
Von vielen mit Spannung erwartet dann der Vortrag von Heiko Hebig von Facebook. Vieles dort ist gerade für Betreiber einer Fanpage sehr unübersichtlich gestalten und im 2.000 Unterpunkt der Seite irgendwo am Ende erst zu sehen. Wir haben ihn gelöchert, bis fast alle Fragen beantwortet wurden. Und nur ganz selten mußte er gestehen, etwas nicht zu wissen.

Happy Igor mit seinem Charme und seiner guten Laune erzählte dann etwas über die "Social Media Personality", also unser digitales "Ich". Hier schloß sich der Kreis wieder zum Burnout-Vortrag, denn man muss sich klar machen, wieviel von mir möchte ich zeigen "I try to be personal, but I´m not private!" Einen inneren Rückzugsort, eine unantastbare Privatssphäre, sollte man sich bei aller Öffentlichkeit immer bewahren. Wo dieser beginnt, bleibt jedoch jedem selbst überlassen.
Die anschließende Fishbowl-Diskussion zum Thema "Blogger Relations", leider ohne Indre (ich hoffe, es geht Dir wieder besser!), war dann wieder sehr aufschlußreich, denn was Unternehmen, gerade in Bezug auf Blogger, oftmals wohl nicht klar ist, ist unsere unglaubliche Vernetzung untereinander. "Bloggers talk!" kann man wirklich nur warnend sagen, wer einen Blogger versucht zu manipulieren oder unter Druck zu setzen, wer die Arbeit eines Bloggers nicht wertschätzt, die er für ein Unternehmen erbringt und  sie nicht vergütet (sei es in Aufwandsentschädigung oder in einer einfachen zugesagten Verlinkung!), der wird über kurz oder lang auf der schwarzen Liste der Kooperationspartner stehen und nur noch schwer in diesem Bereich Fuß fassen können.
Und dann war plötzlich schon wieder alles vorbei! Und alle mußten nach Hause, obwohl man noch gar nicht genug zusammen gesprochen hatte und man noch längst nicht alle getroffen hatte. Clara und Ricarda, vielen Dank für diese wunderbaren zwei Tage. 

Herrschte bei der letzten Konferenz extreme Aufbruchstimmung nach dem Motto "Ich habe eine Stimme, hört mich und nehmt mich wahr! Ich bin bereit!", so hat mir diese Konferenz in ihren vielen besonderen Vorträgen gezeigt, wie ich selbst als Mensch dabei nicht untergehe, dass ich nicht ständig verfügbar sein muß und alles hinnehme, sondern meine Position klar äußere und mich auf das besinne, warum ich vor 6 Jahren angefangen habe, zu bloggen, nämlich aus Spaß!

LG von Caro

16 Kommentare:

  1. Ohhhmann, und gerade für mich als Neuling wäre das optimal gewesen.. und ich hab's verpasst :-( Da freue ich mich auf's nächste Jahr und hoffe bis dahin nicht alles falsch zu machen :-)
    Hört sich nach superspannenden 2 Tagen an!

    LG Tina

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    1. Ich gaube, das meiste macht man instinktiv richtig, Tina.

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  2. Ich koch' mir mal nen Tee (Kekse sind leider keine mehr da) und dann bin ich gleich wieder da.
    Das scheint hier etwas länger zu dauern . . .

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  3. Liebe Caro, es war schön Dich, wenn auch nur kurz, wiederzusehen. Du hast absolut Recht, die Grundbotschaft des "EineStimmeHabens" wurde in diesem Jahr fühlbar individueller und auch an der Freude am Schaffen orientiert. Hat mir gut gefallen, diese Richtung.
    Herzliche Grüße von Nina

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  4. oh, Dein neues Logo ist so hübsch! Hatte es noch gar nicht gesehen und jetzt auch glatt versäumt mir eine Deiner schönen Visitenkarten abzuholen! Wirklich herzallerliebst!.
    Liebe Grüße
    Susanne

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  5. So, das war ja sehr interessant zu lesen.
    Fast zuviel für einen Neuling wie mich, aber ich werde mich bemühen, einen guten Weg durch die Bloggerwelt zu finden.

    Liebe Grüsse an Dich
    von gitte

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  6. Liebe Caro,
    ich nehme jetzt einfach mal diesen Post deinerseits zum Anlass, um dir zu schreiben und dir dafür zu danken, was du bei mir initiert hast:
    Ich blogge nunmehr seit 16 Monaten und habe dadurch viele Kontakte zu Menschen gefunden, die ich im realen Leben nicht mehr so leicht finden würde ( ich bin in meinem 7. Lebensjahrzehnt ;-) ). Und die ticken wie ich oder ganz anders und daher anregend.
    Und nun zu DIR: Dir verdanke ich mit deinem Einsatz bei "12 von 12", dass ich den Kleinigkeiten in meinem Leben wieder viel mehr Aufmerksamkeit schenke als vorher und damit auch viel mehr Glücksmomente wahrnehme als in den Jahren zuvor. Und das ist einfach großartig, finde ich, was du da erreicht hast! Danke, danke, danke!
    Herzlichst
    Astrid

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    1. Oh, wie lieb! Vielen Dank, Astrid! Das freut mich sehr!

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  7. Liebe Caro,
    Lieben herzlichen dank für diesen ausführlichen "Bericht" über die blogst.
    Jetzt kann ich etwas nachvollziehen was ihr dieses Wochenende erarbeitet habt. In einigem finde ich mich auch wieder...
    So ein Workshop hätte ich auch dringend notwendig...
    Einen Tipp von dir habe ich bereits umgesetzt.
    Und dein neues Logo ist echt wundervoll! Ich liebe es!

    GLG Andrea

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  8. Oh dann hatte ich wohl ein berühmt-berüchtigtes Bloggerburnout.....hat ein Jahr Erholung benötigt ....lgtani und vielen Dank für deine Eindrücke....

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  9. Toller Bericht! Ich haben schon auf vielen Blogs davon gelesen und spiele miittlerweile wirklich mit dem Gedanken, nächstes Mal auch dabei zu sein. Obwohl ich mich dafür eigentlich zu "klein" und zu "unprofessionell" finde... Danke auf jeden Fall für diese Einblick!

    Liebe Grüße!

    P.S: Das neue Logo find ich einfach perfekt! :)

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  10. Oh, da freu ich mich, dass du dich gefreut hast, dass wir uns kennen lernen durften, auch wenn es immer und überall an Zeit gefehlt hat :-(

    Ein schöner Bericht!

    Liebste Grüße aus dem Süden, deine Anna

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  11. Liebe Caro, ich ärgere mich über mich selbst, dass wir gar nicht miteinander geredet haben! Ich habs grad schon bei Nic geschrieben…das war alles wie ein Film, der nur so an mir vorbeigerattert ist, und ich wünschte, ich hätte mehr Zeit gehabt…für alles…aber vor allem für Gespräche! Im Wesentlichen hab ich nur mit Leuten gequatscht, die ich schon vom Vorjahr kannte. Doof!

    Liebe Grüße!

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  12. Hach Blogschwester, ich hab mich so gefreut, auch wenn Sie mir auf der Couch etwas zu nahe gekommen sind, naja, so sind sie halt diese verrückten Fans ;D
    Dicken Knuddler und hoffentlich bis ganz ganz bald,
    Frau M, A oder whatever...

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  13. Sehr sympatisch...
    Danke für den kleinen Einblick in dieses tolle Wochenende!
    Liebengruß von Sandra

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