Das Thema des Buches "Ich blogg Dich weg!" von Agnes Hammer ist für uns Blogger allgegenwärtig, egal ob jung oder alt: Cybermobbing. Jeder, der sich im Internet bewegt und aktiv mitmischt, trifft irgendwann auf Gegenwind, auf Trolls oder bissige Kommentare. Wir als Erwachsene können damit vielleicht etwas gelassener umgehen, für Jugendliche jedoch ist diese neue Art von Mobbing alles andere als einfach zu verkraften.
Julie ist beliebt an ihrer Schule, nicht zuletzt auch wegen ihres musikalischen Talentes. Als sie für die Schulaufführung mit ihrer Band einen neuen Schlagzeuger sucht, erhält sie plötzlich auch anonyme und verletztende emails. Und plötzlich taucht ein erfundenes Profil von ihr bei facebook auf, mit Fotos, die sie diffamieren. Eine Welle tritt sich los, es posten immer mehr Leute Beleidigungen auf "ihrer" Seite und sie hat das Gefühl, ihre gesamten Freunde und Bekannten aus der Schule tuscheln hinter ihrem Rücken. Sagen sie nicht auch ein bißchen die Wahrheit? Ist sie arrogant? Hat sie nicht vielleicht doch selbst Schuld? Ein Buch, das einem erschreckend vor Augen führt, wie leicht man jemanden psychisch zerstören kann, wie leicht virtuelle Gewalt ausgeübt und in echte Gewalt umschlagen kann und wie wichtig es ist, sich frühzeitig Hilfe zu holen, darüber zu reden und sich immer wieder genauestens zu überlegen, was und wieviel man im Internet teilen möchte.
"Wenn ich jetzt über alles nachdenke, was später passiert ist, dann
kehre ich immer wieder an diesen Nachmittag zurück, als wir nur
schwimmen gingen und ich mich bemühte, Vokabeln zu lernen. Hätte ich an
diesem Nachmittag etwas anders machen sollen? Das überlege ich mir immer
wieder. Oder an einem der anderen Nachmittage. Doch die Tage nach diesem
Tag, als mir der Stüpp zum ersten Mal schrieb, zerfiel in zwei Teile,
einer war durchflutet von hellem Sonnenlicht, und ich saß vormittags in
der Schule und schwamm nachmittags im See. Es war ungewöhnlich heiß und
ich fühlte mich wohl. Aber abends, wenn es kühler wurde, kam der zweite
Teil des Tages. Dann schaltete ich meinen Computer an und las nach dem
Skypen mit Noah meine Mails. Manchmal war eine von Stüpp7 dabei,
manchmal nicht. Manchmal wiederholte sich die Mail nur, so als sei sie
kopiert worden. Manchmal wurden die Ausdrücke, die Stüpp7 mir schickte,
schlimmer: eingebildete Schlampe, Angeberin, hässliche Kuh. So
beschimpfte er mich, und ich las es, ohne ihm zu antworten. Was hätte
ich auch schreiben sollen? Aber ich las alles. Dann nagte etwas in
meinem Hals, so als hätte ich ein stechendes Insekt in der Kehle, und
dieses Gefühl ging auch nicht weg, wenn ich im Bett lag und darüber
nachdachte, wer dieser Stüpp7 war. Und, fast noch schlimmer, ob er mit
seiner Meinung über mich vielleicht recht hatte."
LG von Caro
DAnke für den Tipp..ich werde mir das Buch bestellen :-)
AntwortenLöschenBin Soziapädagogin an einer Mittelschule, und das ist gerade bei uns ein grosses Thema!
lg luise
wirklich erschreckend....aber gut zu wissen, dass es solche Bücher gibt....! Danke!
AntwortenLöschenVielen Dank für den Tipp. Das hört sich sehr interressant an.
AntwortenLöschenDas Thema steht auch bei uns immer wieder zur Diskussion.
Lieben Gruß von
Heike