Montag, 8. Mai 2023

Buchempfehlung: "Die Möglichkeit von Glück" von Anne Rabe

Gelesen: „Die Möglichkeit von Glück“ von Anne Rabe - die Geschichte von Stine, die drei Jahre alt ist, als die Mauer fällt. Und mit ihr fällt auch alles, an was sie und ihre Familie geglaubt haben. Die DDR existiert nicht mehr. 

Wie soll man das als Kind begreifen, va wenn die Eltern schweigen, wie schon die Großeltern über ihre Nazi-Vergangenheit. Wenn nichts ausgesprochen wird, niemand fragen darf, jeder Versuch einer Aufklärung mit Gewalt und emotionalem Missbrauch unterdrückt wird, bis Stine selbst denkt, verrückt zu sein. 

„Wir haben uns an das Schweigen um uns herum gewöhnt und an die Geschichten, die wir nicht verstanden haben.
Wir wussten, wann wir besser nicht nachfragten, auch wenn hinten und vorne nichts stimmte. Wir merkten es gar nicht.
Bevor wir etwas merkten, schalteten wir ab und füllten die Lücken in unseren Köpfen selbst.“


„So war zwar in der DDR immer klar, dass es sich beim Dritten Reich um ein verbrecherisches, menschenverachtendes System handelte, die Geschichte musste trotzdem vor allem so erzählt werden, dass sie in die neue Ideologie passte.
Die DDR und das Dritte Reich sollten sich diametral gegenüberstehen. Gemeinsamkeiten ausgeschlossen.“

Ein aufwühlendes Buch über generationsübergreifende Schuld, das nicht nur die Ursprünge von Traumata in einer Familie, sondern in ganz Ostdeutschland behandelt.
Jetzt schon eines meiner absoluten Lesehighlights dieses Jahres!

 LG von Caro

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