Am Freitag fand zum zweiten Mal ein sog. BookUp in Hamburg statt, dh ein Treffen mit anderen buchsüchtigen Menschen, die sich herumführen lassen und über das Ganze gleichzeitig auf Twitter, Facebook oder Instagram berichten. Eingeladen hatte diesmal die Zentralbibliothek in Hamburg. Ein Blick hinter die Kulissen einer Bücherhalle? Da wollte ich sofort dabei sein.
Die Zentralbibliothek in Hamburg liegt in der Nähe des Hauptbahnhofes, am Hühnerposten und ist schon von außen äußerst imposant. Kein Wunder, ist sie doch die Hauptstelle der Hamburger Bücherhallen und beherbergt damit die meisten ausleihbaren Medien.
Nach einer kurzen Kennenlernrunde ging es auch schon gleich los zur technischen Medienbearbeitung und dem Medienlektorat.
Dort werden zB Bücher für die jeweiligen Standorte bestellt (mit einem Etat von 3,4 Mio.!), Neuerwerbungen werden foliert und die Bücher ihren jeweiligen Standorten in Hamburg zugeteilt. Dabei folgt die Bücherhalle einem recht eigenwilligem System, was die Zuordnung der Abkürzungen zu den jeweiligen Standorten betrifft und der trockene Spruch des Leiters: "Dieses Buch gehört nach Altona. Steht ja auf drauf: N wie Altona" sorgte für viele Lacher.
In der Bücherhalle selbst kann man sich eigentlich fast alles ausleihen, was man sich vorstellen kann: Computerterminals laden zum Lesen ausländischer Zeitungen ein, der Notenbestand ist einfach gigantisch und sogar ein eKlavier steht zur Verfügung. Angeschafft wurde auch ein 3D-Drucker, es gibt zahlreiche Veranstaltungen zum Mitdiskutieren und Helfen lassen und als Inhaber einer Mitgliedskarte kann man seit Neuestem sogar Musik streamen und ausländische eBooks ausleihen. Daneben gibt es noch den sog. Bestsellerservice, dh jede Woche wird ein Tisch mit den jeweiligen Bestsellern der Spiegel-Liste erstellt, welche man sich gegen einen geringen Aufpreis sofort ausleihen kann, ohne sich das gewünschte Buch erst vormerken lassen zu müssen oder zu warten.

In Finkenwerder, einer mit der kleinsten Filialen der Bücherhallen, erprobt man zur Zeit ein ganz neues System. Da diese Bücherhalle nur sehr kurz pro Woche geöffnet hat, gibt es dort seit kurzem das sog. Open Library System. Inhaber einer Kundenkarte können sich ähnlich wie bei einer Bankfiliale, selbst in die Bücherhalle einlassen, auch ohne dass Personal vor Ort ist. Wie praktisch ist das bitte? Ich hoffe, dieses Pilotprojekt ist ein Erfolg!
Insgesamt ein sehr gelungener Abend, viele viele Einblicke und neue Gesichter. Vielen Dank an Sina Schröder und ihr ganzes Team! Ich freue mich auf meinen nächsten Besuch!
LG von Caro
PS:
Wenn ihr selber an einem bookUp-Treffen teilnehmen wollt: es gibt eine offene Facebookgruppe,
mit Mitgliedern aus ganz Deutschland (und der Schweiz), in der bereits
die nächsten spannenden Veranstaltungen geplant sind. Oder ihr seid
vielleicht selber Buchhändler, arbeitet in einem Verlag oder einer Bibliothek? Dann bietet
doch eine Veranstaltung an und lasst uns Bücherliebhaber hinter eure
Kulissen schauen!
faszinierend!
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