In nur zwei Tagen durchgelesen: "Wunder" von Raquel J. Palacio
"Für mich ist Halloween der beste Feiertag der Welt. Er schlägt sogar
Weihnachten. Ich kann mir ein Kostüm anziehen. Ich kann eine Maske
tragen. Ich kann wie jedes andere Kind mit einer Maske rumlaufen, und
niemand findet, dass ich komisch aussehe. Niemand schaut zweimal hin.
Niemandem falle ich auf. Niemand kennt mich. Ich wünschte, jeder Tag
wäre Halloween. Wir könnten alle immer Masken tragen. Dann könnten wir
uns in Ruhe kennen lernen, bevor wir zu sehen kriegen, wie wir unter
den Masken aussehen."
August ist 10 Jahre alt und wird zum ersten Mal in seinem Leben auf eine normale Schule gehen. Bislang hat ihn seine Mutter zu Hause unterrichtet, aber seine Eltern haben beschlossen, dass es für ihn nun Zeit wird, auf eine richtige Schule zu gehen. August weiß nicht genau, ob er das gut findet. Nicht dass er schüchtern wäre oder keine Freunde hätte, aber August ist ganz anders als irgendein Kind sonst auf der Welt. Er kam aufgrund eines Gendefektes ohne ein richtiges Gesicht zur Welt, zahllose Operationen hat er seitdem über sich ergehen lassen müssen, um etwas menschlich auszusehen, aber wie er selber sagt: "Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehen. Was immer ihr euch vorstellt - es ist schlimmer."
Das Buch hat mich tief berührt. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es spielt mit unseren Ängsten vor dem Anormalen, vor dem man sich am liebsten verstecken möchte, es ausblendet, weil es dann nicht mehr wahrgenommen werden muss. Besonders gefallen hat mir, daß der Erzähler in dem Buch nicht nur
August allein ist, unter anderem erzählt auch seine Schwester in der
Ich-Perspektive, wie es ist, Schwester eines ganz anderen Bruders zu
sein. August Mitschüler werden in ihrem ersten Jahr auf der Middleschool auf eine harte Probe gestellt. Machen sie sich die Mühe und finden heraus, was für in toller Mensch er ist? Oder wählen sie den einfachen Weg und ignorieren ihn oder, schlimmer noch, machen sich über ihn lustig?
LG von Caro
Klingt wirklich lesenswert!!!
AntwortenLöschenDANKE für die tolle Vorstellung
Lg Stefanie
Interessantes Thema! Vor allem, wenn man als Mutter eines behinderten Kindes wieder einmal ganz aktuell feststellten musste, wie oft "intellektuelle" Leute sagen: "wie behindert ist das denn?" oder "da ist der Chef wirklich autistisch". Meistens setze ich dann den Karton auf meine Ohren, meistens ....
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anke
Danke für den Tipp! Ich weiß wie es ist, wenn man einen Sohn hat der anders ist als alle anderen. Zwar nicht vom Aussehen her, aber in anderer Weise. Das schmerzt manchmal ganz schön. LG
AntwortenLöschenIch habe das Buch vor wenigen Tagen entdeckt und sofort auf meinen Wunschzettel gesetzt. Unsere Gesellschaft ist ja ganz groß darin, sofort Menschen nach Äußerlichkeiten oder Abweichungen (Lerngeschwindigkeit, Bewegungsvermögen etc.etc.) vom "Normalen" vom Kindesalter an auszusortieren. Ein Umdenken fängt doch schon bei der Erziehung der eigenen Kinder und bei der Reflexion des eigenen Verhaltens und Sprachgebrauchs an. Ich danke dir für diese Buchvorstellung und freue mich schon auf das Lesen.
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
Andrea
Bin ich ja mal gespannt. :) Kommt auf die Leseliste. LG
AntwortenLöschendanke für die empfehlung!
AntwortenLöschenLiebe Caro, danke für diese Buchempfehlung. Ich werde das Buch ganz bestimmt lesen. Ich könnte mir vorstellen, dass jeder von uns desöfteren im Alltag, in der Schule oder auf der Straße auf Probe gestellt wird und sich fragen muss, wie er/sie mit einem solchen Thema umgehen möchte.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Dita
Das Buch klingt sehr interessant, muss ich mir merken.
AntwortenLöschenLG