Montag, 18. Februar 2013

Buchempfehlung: "Wunder" von Raquel J. Palacio

In nur zwei Tagen durchgelesen: "Wunder" von Raquel J. Palacio 

"Für mich ist Halloween der beste Feiertag der Welt. Er schlägt sogar Weihnachten. Ich kann mir ein Kostüm anziehen. Ich kann eine Maske tragen. Ich kann wie jedes andere Kind mit einer Maske rumlaufen, und niemand findet, dass ich komisch aussehe. Niemand schaut zweimal hin. Niemandem falle ich auf. Niemand kennt mich. Ich wünschte, jeder Tag wäre Halloween. Wir könnten alle immer Masken tragen. Dann könnten wir uns in Ruhe kennen lernen, bevor wir zu sehen kriegen, wie wir unter den Masken aussehen."

 

August ist 10 Jahre alt und wird zum ersten Mal in seinem Leben auf eine normale Schule gehen. Bislang hat ihn seine Mutter zu Hause unterrichtet, aber seine Eltern haben beschlossen, dass es für ihn nun Zeit wird, auf eine richtige Schule zu gehen. August weiß nicht genau, ob er das gut findet. Nicht dass er schüchtern wäre oder keine Freunde hätte, aber August ist ganz anders als irgendein Kind sonst auf der Welt. Er kam aufgrund eines Gendefektes ohne ein richtiges Gesicht zur Welt, zahllose Operationen hat er seitdem über sich ergehen lassen müssen, um etwas menschlich auszusehen, aber wie er selber sagt: "Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehen. Was immer ihr euch vorstellt - es ist schlimmer."

Das Buch hat mich tief berührt. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es spielt mit unseren Ängsten vor dem Anormalen, vor dem man sich am liebsten verstecken möchte, es ausblendet, weil es dann nicht mehr wahrgenommen werden muss. Besonders gefallen hat mir, daß der Erzähler in dem Buch nicht nur August allein ist, unter anderem erzählt auch seine Schwester  in der Ich-Perspektive, wie es ist, Schwester eines ganz anderen Bruders zu sein. August Mitschüler werden in ihrem ersten Jahr auf der Middleschool auf eine harte Probe gestellt. Machen sie sich die Mühe und finden heraus, was für in toller Mensch er ist? Oder wählen sie den einfachen Weg und ignorieren ihn oder, schlimmer noch, machen sich über ihn lustig?

LG von Caro

8 Kommentare:

  1. Klingt wirklich lesenswert!!!

    DANKE für die tolle Vorstellung

    Lg Stefanie

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  2. Interessantes Thema! Vor allem, wenn man als Mutter eines behinderten Kindes wieder einmal ganz aktuell feststellten musste, wie oft "intellektuelle" Leute sagen: "wie behindert ist das denn?" oder "da ist der Chef wirklich autistisch". Meistens setze ich dann den Karton auf meine Ohren, meistens ....
    Liebe Grüße
    Anke

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  3. Danke für den Tipp! Ich weiß wie es ist, wenn man einen Sohn hat der anders ist als alle anderen. Zwar nicht vom Aussehen her, aber in anderer Weise. Das schmerzt manchmal ganz schön. LG

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  4. Ich habe das Buch vor wenigen Tagen entdeckt und sofort auf meinen Wunschzettel gesetzt. Unsere Gesellschaft ist ja ganz groß darin, sofort Menschen nach Äußerlichkeiten oder Abweichungen (Lerngeschwindigkeit, Bewegungsvermögen etc.etc.) vom "Normalen" vom Kindesalter an auszusortieren. Ein Umdenken fängt doch schon bei der Erziehung der eigenen Kinder und bei der Reflexion des eigenen Verhaltens und Sprachgebrauchs an. Ich danke dir für diese Buchvorstellung und freue mich schon auf das Lesen.
    Ganz liebe Grüße
    Andrea

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  5. Bin ich ja mal gespannt. :) Kommt auf die Leseliste. LG

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  6. Liebe Caro, danke für diese Buchempfehlung. Ich werde das Buch ganz bestimmt lesen. Ich könnte mir vorstellen, dass jeder von uns desöfteren im Alltag, in der Schule oder auf der Straße auf Probe gestellt wird und sich fragen muss, wie er/sie mit einem solchen Thema umgehen möchte.
    Herzliche Grüße
    Dita

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  7. Das Buch klingt sehr interessant, muss ich mir merken.

    LG

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