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Dienstag, 5. März 2019

Schreibexperiment: Morning Pages

Am Samstag, dem ersten Ferientag im hohen Norden, saß ich um 7 Uhr in meiner Küche. Vor mir ein großes leeres DIN A 4 Heft mit 121 leeren Seiten. Ich nahm meinen alten Füller aus Grundschulzeiten, bestückte ihn mit einer neuen Tintenpatrone und fing an zu schreiben. Drei Seiten lang. Ohne groß nachzudenken. Ohne mir über den Inhalt vorher Gedanken zu machen. Einfach rauslassen, was einem morgens als erstes in den Kopf kommt. Ohne Wertung. Kein Tagebuch. Einfach die Gedanken frei lassen. Und (ganz wichtig) handschriftlich festhalten.

Diese Schreibmethode stammt nicht von mir, sondern basiert auf dem Buch "Der Weg des Künstlers" von Julia Cameron*. Die Idee dahinter heißt "Morning Pages" und soll helfen, fokussierter zu werden, Zusammenhänge besser zu verstehen. Seinen Kopf zu leeren und zu ordnen, um neue Kreativität freizuschalten. Dafür schreibt man jeden Morgen drei Seiten in DIN A 4 Größe. Nicht mehr, nicht weniger.
 Damit ich wirklich länger durchhalten (Julia Cameron empfiehlt mind. 12 Wochen für einen ernsthaften Anfang), habe ich mir auch extra ein besonders schönes großes Heft von Leuchtturm* mit tintensicherem Papier gekauft und vorne beplottet. 

Die erste Seite war noch stockend, das Schreiben per Hand so lange am Stück ungewohnt. Die nächsten beiden Seiten fielen mir leicht. Inzwischen hab ich bedingt durch die Ferien und andere morgendliche Ablenkungen auch mal erst mittags meine Seiten geschrieben und gemerkt, wie unterschiedlich man zu anderen Zeiten schreibt. Morgens ist der Tag tatsächlich noch ganz neu und frisch. Ab mittag macht man sich viel mehr Gedanken über den Rest des Tages, ich war schneller abgelenkt und braucht viel länger für die drei Seiten als morgens. Auch der Ton war ein anderer. Morgens geschrieben sind meine Einträge sehr positiv und geben Kraft für den anstehenden Tag. 
Es lohnt sich also, sich morgens in Ruhe mit einer Tasse Kaffee hinzusetzen und sich ganz bewußt eine halbe Stunde Zeit für sich zu nehmen. 

LG von Caro

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6 Kommentare:

  1. Moin!

    Ja, die Gedanken durch die Hand und den Füller aufs Papier fließen zu lassen, kann sehr befreien sein. Ich nehme mir immer wieder vor, diese Sitte der Morgenseiten in mein Leben einzugliedern, doch leider klappt es bislang noch nicht. Selbst wenn ich mir den Wecker 'ne halbe Stunde früher stelle, habe ich diese halbe Stunde maximal drei Tage für mich. Dann haben die Kinder es mitbekommen und stehen pünktlich auf der Matte. Tja ... Freud und Leid des Mutterlebens ;-)

    ABER, kleine Anmerkung: Schleswig-Holstein hat erst ab 4.4. Ferien und das Thema "Morgenseiten" kenne ich auch aus anderen Büchern, die sich mit dem kreativen Schreiben beschäftigen.

    Lieben Gruß,
    Anke / Smoky1972

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  2. Ach, was für eine schöne Gabe und Hut ab vor dem, der es durchhält! Ich kann mich dafür total begeistern aber leider fehlt(noch) die innere Ruhe. Wenn ich in 3 Jahren in Rente gehe, hoffe ich darauf total tiefenentspannt zu sein und dann auch 2-3 Sätze zu Papier zubringen.
    LG Tina

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  3. Hi, ich habe es mal durchgezogen mit den Morgenseiten und es war für mich sehr erstaunlich was da so aus mir herausfloss.
    Am Ende habe ich die Seiten zerrissen, sollte es doch nur für mich sein und nicht irgendjemandem in die Hände fallen.
    Das Buch hat mich gelehrt, das ich tatsächlich kreativ bin, egal was ich mache.
    Das es aus mir herauskommt und gelebt werden will.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und gute Starts mit deinen Morgenseiten.Gruss haikele-made

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  4. Was für eine schöne Idee. Das stelle ich mir sehr interessant vor, den Tag so zu beginnen. Allerdings könnte ich das niemals 12 Wochen am Stück durchhalten. Unter der Woche klingelt mein Wecker kurz nach 5 Uhr und ich bin nur äußerst selten vor 20 Uhr daheim, noch seltener vor Mitternacht im Bett. Das heißt, ich habe permanent zu wenig Schlaf und kann mich nicht dazu aufraffen, noch eine Stunde früher aufzustehen, um Morgenseiten zu schreiben.
    Was ich aber tun möchte, angeregt durch deinen Eintrag hier, ich möchte dieses kreative Schreiben am Wochenende ausprobieren. Und ich bin sehr gespannt, was dabei heraus kommt. Was ich überhaupt so zu Papier bringe.
    Liebe Grüße
    die Mira

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  5. Aufmerksam geworden durch Mira, habe ich diesen Beitrag gerade gelesen und finde die Idee toll. Ich würde es zwar nicht unbedingt morgens schaffen, weil dazu nicht täglich Zeit bleibt, aber zu täglichen "Gedanken" könnte ich mich aufraffen und stelle es mir sehr interessant vor. Ich nehme diese Idee mit und schaue, ob ich sie umsetzen kann. Danke dafür!
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Catrin.

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  6. Das mache ich schon seit geraumer Zeit, und es ist dann sehr interessant, wenn man nach einiger Zeit dann nochmal nachliest. Hab weiterhin viel Freude am Schreiben der "Pages"

    LG Ulrike

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