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Sonntag, 11. September 2016

Buchempfehlung: "Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen" von Ulla Scheler

Vom Suchen, Finden, Aufgeben und Loslassen: 

Auf der einen Seite haben wir Hanna, Abiturientin und klar strukturiert. Sie weiß genau, was sie nach dem Abitur will: studieren in einer fremden Stadt, lange geplant und davon wird nicht abgewichen. Und auf der anderen Seite steht Ben, ihr bester Freund seit frühester Kindheit. Der aneckt, anders ist, Graffiti sprüht und Gedichte liest. Dessen Vater sich umbrachte und dadurch etwas in ihm zerbrach. Zwischen ihnen war schon immer diese besondere Verbindung, schon immer schaffte es nur Ben, Hanna aus der Reserve zu locken, sie ihre Grenzen austesten zu lassen, sich aus der Sicherheit der Normalität zu bewegen und zu gucken, was passiert. Und so kommt es, dass Ben Hanna nach der Abiturfeier herausfordert, einfach so mit ihm in seinem klapprigen Auto ans Meer zu fahren, ausgestattet nur mit dem Nötigsten. Die Tage sind zunächst unbeschwert: Lagerfeuer, das Meer, Möwen, Sonnenuntergänge, Freiheit. Doch Ben beschäftigt etwas, tief drinnen in ihm gibt es etwas, dass er nicht bereit ist zu teilen. Etwas, dass ihn verändert hat und ihn immer wieder über seine Grenzen treten lässt. Und je mehr Hanna versucht, ihn zu verstehen, umso mehr verschließt er sich. 

"I dare you!"
Die Worte hingen in der Luft zwischen uns, entwickelten ihren Sog. 
Springen oder verlieren. Springen oder verlieren.
 
Die Geschichte zwischen Ben und Hanna ist viel mehr als eine Liebesgeschichte, die steht auch gar nicht so im Vordergrund, wie man vielleicht nach mancher Besprechung des Buches denken könnte. Es ist vielmehr eine Geschichte über die eigenen Möglichkeiten, über das Loslassen, sich Fallenlassen, Vertrauen. Was passiert, wenn man einfach mal nur macht statt erst zu  planen. 
Mich hat das Buch sehr beeindruckt, zum einen weil Ulla Scheler noch so jung ist und schon so kraftvoll schreibt und zum anderen, weil es einen unheimlich zum Denken über das eigene Leben und die eigenen, vielleicht auch verpassten Möglichkeiten herausfordert. 

"Früher hatte ich dieses Spiel oft gespielt. Manchmal mitten in der Nacht. Nachdem ich ein Buch beendet hatte und die Helden noch neben mir saßen, hatte ich meine Tasche gepackt, mich vor die Tür gesetzt und in die Dunkelheit gestarrt. Wenn ich nur lange genug dort warten würde, dann würde das Abenteuer vorbeilaufen und mich mitnehmen."

LG von Caro

PS:
Nicht vergessen!
Morgen ist wieder "12 von 12!".
Wer nicht mitmacht, ist selber schuld

PPS: 
Und wer noch immer nicht weiß, was das ist, dem sei es hier nochmal erklärt: "12 von 12!"

2 Kommentare:

  1. Hallo erst mal und liebe Grüße aus dem heißen Potsdam!
    Ich bin eine stille aber begeisterte Leserin deines Blogs und möchte dir heute einfach mal danken!!!
    Für deine tollen Blog´s (beide).
    Ich lese auch sehr gern und bin ganz begeistert von deinen Buchempfehlungen.
    Habe mir inzwischen schon ca. 25 Bücher gekauft die du so super beschrieben hast und noch keinen Kauf bereut.
    Begeistert war ich u.a. von Zeitenzauber oder Die Verratenen. Ich selbst hätte mir die einfach so nie gekauft. Konnte die Bücher kaum weg legen.
    Vielen, vielen Dank für die schönen Lesestunden die du mir beschert hast!!!
    Ich hoffe du bleibst der Blogger Gemeinde noch lange, lange erhalten.

    Liebe Grüße von Anke

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    1. Oh, wie toll, Anke! Das freut mich aber wirklich sehr! Vielen Dank!

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